Anna-Maria Gierke hat ihre Promotion an der Universität Ulm erfolgreich abgeschlossen. Sie verteidigte ihre Dissertation zum Thema Photoinaktivierung von Candida auris und weiteren Mikroorganismen mit dem Prädikat Magna Cum Laude.
Die Durchführung der wissenschaftlichen Arbeit erfolgte im Forschungsgebiet „apparative Biotechnologie“ an der THU. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Martin Hessling (Technische Hochschule Ulm) als Erstprüfer sowie Prof. Dr. Othmar Marti (Universität Ulm) als Zweitprüfer.
In ihrer Dissertation mit dem Titel
„Untersuchungen zur Photoinaktivierung von Candida auris und weiterer Mikroorganismen im Spektralbereich von 222 bis 450 nm unter dem Aspekt der möglichen Anwendung und der Untersuchung potentieller Photosensibilisatoren“
widmete sich Frau Gierke der Wirkung von UV- und blauem Licht auf den antibiotikaresistenten „Superpilz“ Candida auris sowie auf weitere Bakterien und Pilze. Dabei konnte sie weltweit erstmals die Lichtempfindlichkeit von Candida auris — einem besonders kritischen und zunehmend bedeutsamen Hefepilz aus der Critical Priority Group der WHO — für die Desinfektion mit UV-Strahlung und blauem Licht zeigen und den Pilz um mehr als 99,9 % reduzieren.
Die Thematik ist von großer medizinischer und gesellschaftlicher Bedeutung, da invasive Pilzinfektionen bislang oft unterschätzt werden. Schätzungen zufolge starben in den ersten drei Jahren der Corona-Pandemie weltweit ähnlich viele Menschen an Pilzinfektionen wie an COVID-19.
Anna-Maria Gierke hat im Anschluss an ihre Promotion eine Ausbildung zur Patentanwältin in Ulm begonnen. Die Technische Hochschule Ulm wird die Forschung im Bereich der pilzbezogenen Desinfektionsverfahren unter Einsatz von UV- und Blaulichtstrahlung fortsetzen, insbesondere im Hinblick auf medizinische Anwendungen.
Bild: v.l. Prof. Dr. Martin Hessling (THU), Anna-Maria Gierke, Othmar Marti (Uni Ulm), Quelle: THU
